Publikationshinweis: The financial crisis – causes & cures

Die Welt der Finanzen ist schon immer instabil. Durch die aktuelle Krise hat sich das noch verschlimmert. Technischer Fortschritt, Liberalisierung und Deregulierung haben es Bänkern und anderen Akteuren in der Finanzbranche erlaubt, enorme Gewinne mit unsicheren Finanzprodukten und -mechanismen zu erwirtschaften.

Der Finanzsektor hat sich so zu einem enorm aufgeblähten, kurzfristig denkenden, komplexen, intransparenten und von Konflikten durchsetzten System entwickelt.

Die neue Studie "The financial crisis - causes & cures" von Sony Kapoor beleuchtet, wie dieses System dazu verdammt war, in eine fundamentale Krise zu geraten. Sie wird gemeinsam von der Friedrich-Ebert-Stiftung, ETUI, der Bertelsmannstiftung und Re-Define herausgegeben.

Die Studie gibt tiefe Einblicke in die Funktionsweise und die Logik des Bankensektors und die Veränderungen des Finanzsektors der letzten Jahre. Doch formuliert die Studie auch ganz konkrete Vorschläge zur Reform des Finanzsektors: Vom Ausbau der Überwachungsmechanismen bis hin zu verschärften Eigenkapitalanforderungen.

Ein Kapitel widmet sich dabei dem Thema einer Finanztransaktionssteuer und der Möglichkeit, mit ihr die Märkte zu regulieren. Dabei fordert der Autor eine auf bestimmte Bereiche exakt zugeschnittene Steuer, die verschiedene Zwecke erfüllen soll: Anreize für hochspekulative und volatile Investitionen werden abgebaut; die exzessive Form der Kurzfristigkeit an den Märkten wird reduziert; ein Überhitzen der Märkte kann vermieden und die übermäßige Liquidität der Finanzmärkte begrenzt werden.
Weiterhin erfüllt die Finanztransaktionsteuer den wichtigen Zweck, Steuerbehörden und Regulierern wertvolle Informationen über Gewinne, Marktentwicklungen und Verbindungen zu verschaffen. Ausdrücklich erwähnt wird ach der Aspekt, die Finanztransaktionssteuer könne Verdunkelungsoasen austrocknen, indem Geschäfte mit solchen Gebieten mit besonders hohen Steuern belegt würden.

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