Konferenz: Zukunft der Besteuerung internationaler Konzerne – Für eine gerechtere Steuerpolitik

Konferenz | 19. Juni 2013 | Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastr. 17, 10785 Berlin

Laut OECD zahlen international tätige Unternehmen prozentual oft erheblich weniger Steuern als Unternehmen, die ausschließlich im eigenen Land tätig sind. Das verfälscht den Wettbewerb, untergräbt die Steuermoral, verletzt das Gerechtigkeitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger und führt zu massiven Steuerausfällen. Die EU schätzt, dass ihren Mitgliedsländern so jährlich ca. eine Billion Euro (Deutschland ca. 150 Mrd. Euro) an Steuereinnahmen entzogen werden. Dies ist nicht nur auf illegale Steuerhinterziehung sondern auch auf das Ausnutzen legaler Steuerschlupflöcher zurückzuführen.

Legale Steuerminderung, auch „Steuergestaltung“ genannt, nutzt unter anderem regional unterschiedliche Klassifikationen desselben Sachverhalts, abweichende Besteuerungen einzelner Einkommensarten sowie unangemessene konzerninterne Verrechnungspreise, Zinszahlungen und Lizenzgebühren. Die Nutzung von Steueroasen für konzerninterne Zahlungsströme stellt oft nur die Spitze des Eisberges dar. Auch wenn die angewandten Techniken und Strategien formal meist legal sind, stehen die Praktiken in eklatantem Widerspruch zu den Intentionen der Steuergesetze. Da die Methoden multinationaler Unternehmen zur Steueroptimierung in den vergangenen Jahren immer aggressiver geworden sind, sieht nicht nur die nationale Politik, sondern auch die OECD dringenden Handlungsbedarf. Aus diesem Grund erarbeitet die OECD aktuell einen umfassenden Aktionsplan der im September von den Staatschefs verabschiedet werden soll.

Wir möchten Sie einladen, auf einer gemeinsamen Veranstaltung von DGB, Friedrich-Ebert-Stiftung, Tax Justice Network und Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung – WEED, mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Politik die Zukunft der Besteuerung internationaler Konzerne im Sinne einer gerechteren Steuerpolitik zu diskutieren.